Die Deutschen sind eines der reisefreudigsten Völker der Welt – und daran hat auch die Krise, die in den vergangenen Jahren viele Europäer hart getroffen hat, nichts ändern können. Zwei Wochen fernab der Heimat im Sommer, eine oder zwei Wochen irgendwo in den warmen Süden oder in ein angesagtes Skigebiet im Winter: So sieht die typische Reiseplanung von Otto Normalverbraucher aus. Dabei hat sich – ungeachtet der Finanzkrise wie auch der politischen Unbilden in vielen Teilen der Erde – still und heimlich ein paralleler Reisemarkt entwickelt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Spezielle Themenreisen liegen im Trend – also Individualtouren, Abenteuerreisen in abgelegene Gebiete oder geschlechterspezifische Angebote wie Männerreisen.
Vor allem der Markt für Männerreisen befindet sich dabei in jüngster Zeit in einer anhaltenden Wachstumsphase. Wurde er noch vor zwei Jahrzehnten als etwas anrüchig wahrgenommen und vor allem mit Trinkgelagen und der Suche nach schneller und unverbindlicher Liebe verbunden, so sind Männerreisen heute mehr als das – und führen an exquisite Reiseziele. Das starke Geschlecht hat längst den Genuss für sich entdeckt und möchte in der Ferne entdecken und erleben. Ausgedehnte Abenteuertouren, lange Rucksack-Wanderungen zur Selbstfindung oder ein durchgetimter Action-Urlaub, bei dem eine Woche lang kaum Luft zum Durchschnaufen bleibt, sind dabei aktuell angesagt. Wir stellen fünf Reisetrends vor, die 2016 beim starken Geschlecht im Kommen sind.
Gerade jener Teil der Männerwelt, der seine Arbeitstage hinterm Schreibtisch verbringt und sich einer Anzugspflicht beugen muss, drängt in seiner Freizeit oft nach draußen. Die Geschichten von Managern, die an einem Ultra-Marathon teilnehmen, machen mehr und mehr die Runde. Und so muss es auch im Urlaub bewegungsintensiv sein – verschnaufen kann man ja auf Arbeit. Extrem-Wanderungen fernab jeglicher Zivilisation auf Grönland, Canyoning und Klippenspringen auf Mallorca oder der ultimative Kick im Supersportwagen auf der Rennstrecke in Amsterdam oder im Militärjet in Prag erfreuen sich deshalb immer stärkerer Beliebtheit. Gern darf der Urlaub dann auch etwas mehr kosten, schließlich ist er der Lohn für die harten Wochen im Büro.
Freitag nach der Arbeit in den Flieger, Sonntag- oder Montagabend zurück: So sieht einer der größten gegenwärtigen Trends auf dem Männerreise-Markt aus. Billigflieger machen's möglich, dass sich langjährige Kumpels auf einen zwei- oder dreitägigen Kurztrip begeben, um die Akkus wieder aufzuladen. Die Ziele und Aktivitäten sind dabei zuhöchst verschieden: Die einen zieht es in die großen Städte, um dort ein Shopping- und Aktivwochenende mit Party bis tief in die Nacht einzulegen, die anderen gönnen sich 48 Stunden Auszeit im Grünen und verzichten dabei auch gern mal auf Internetempfang, solange nur eine Sauna und ein See in der Nähe sind.
Warum in die Ferne schweifen: Urlaub in der Heimat wird zunehmend gefragter, und das lässt sich auch bei den Männerreisen erkennen. Ob eine Weintour an der Mosel oder der Junggesellenabschied in München: Deutsche Ziele sind beliebt. Für eine Männerreise nach München spricht die breite Palette an Aktivitäten, die kaum Wünsche offen lässt: angefangen von Kultur in den vielen Museen über Sport im Stadion von Deutschlands erfolgreichstem Fußballclub oder beim Rafting auf der Isar bis hin zur unvergleichbaren bayrischen Gemütlichkeit in einem der unzähligen Biergärten. Gefragt sind bei Männerreisen nach München auch Hamburg und die nahe Nordsee sowie das Rheinland rund um Köln.
Ein Geheimtipp ist Mallorca speziell für deutsche Urlauber selbstverständlich nicht mehr, und selbst dass sich abseits von Ballermann und Sangria-Trinken auch richtig gut entspannen lässt, hat sich längst herumgesprochen. Von jeher beliebt ist die Ferieninsel bei Radenthuasiasten, von denen es seit den Erfolgen der deutschen Radrennfahrer um Jan Ullrich und ungeachtet der Dopingskandale der Vergangenheit noch immer massig in Deutschland gibt. Bei den Männerreisen stehen daher Radtouren besonders hoch im Kurs.
Dass es bei Männern immer nur um Bier und plumpe Unterhaltung geht, ist längst widerlegt. In gewisser Weise hat sich das starke Geschlecht emanzipiert und teilt das traditionell Frauen unterstellte Interesse für die Kultur großer Städte ebenfalls. Städtetouren sind 2016 sehr gefragt, egal ob die Männerreise nach München oder Mailand, Berlin oder Barcelona, Leipzig oder London geht. Der große Vorteil ist, dass die Metropolen allesamt perfekt mit dem Flugzeug zu erreichen sind und auch sonst eine Infrastruktur aufweisen, die kaum einen Männerwunsch offen lässt.
Nutzung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von http://www.pissup.de/presse/
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