Anfang der achtziger Jahre war für die Deutschen immer noch Italien das wichtigste Urlaubsziel. Dabei begannen sich langsam aber stetig die Ziele zu verändern. Waren es in den sechziger und siebziger Jahren vor allen Dingen Rivera, Adria und die großen Städte wie Rom, Venedig oder Florenz, folgten Ende der siebziger und zu Beginn der achtziger Jahre immer mehr Touristen den Spuren, die zuvor bereits die ersten Aussteiger gelegt haben. Diese hatten sich häufig Häuser oder landwirtschaftliche Anwesen gekauft, um dort z.B. ein Weingut oder ein Agriturismo zu gründen. Von dieser Entwicklung profitierte die Toskana in besonderem Maße und auch in der Familie Peruzzi hatte man diese Entwicklung schon früh erkannt. 1983 gründete deshalb Giuliana das Agriturismo Nobile und zu dieser Zeit war es erst das 7. Agriturismo in Montepulciano – heute gibt es weit über 100. In den ersten Jahren hat sie dabei eng mit einem Schweizer Reiseveranstalter zusammengearbeitet und somit war von Anfang an eine entsprechend gute Auslastung des Agriturismo sichergestellt. Die Società Agricola Nobile war damals wirtschaftlich gesehen nur das 2. Standbein der Familie. Heute jedoch, nachdem es die Prefabbricati Peruzzi nun schon seit einigen Jahren nicht mehr gibt, ist sie zum zentralen wirtschaftlichen Standbein der Familie geworden.
Nachdem sich Stefanos Eltern in den letzten Jahren mehr und mehr aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen haben, ist seit dem letzten Jahr Stefanos Bruder Andrea in den Betrieb eingestiegen. Und auch für die Zukunft braucht man sich keine Sorgen zu machen. Stefanos Sohn Lorenzo wird nach Beendigung seines Agraringenieur-Studiums in den elterlichen Betrieb einsteigen.
Der ökonomische Wandel in der Familie Peruzzi ist im Übrigen durchaus typisch für die wirtschaftliche Situation in Mittelitalien während der letzten 30 Jahre. In den fünfziger und sechziger Jahren gab es dort sehr viele kleine Industrieunternehmen, die meistens familiengeführt waren. Große Industrieunternehmen gab es dort nur sehr vereinzelt. Die Wirtschaftskrisen der siebziger, achtziger und neun-ziger Jahre haben viele dieser Firmen nicht überlebt und die aktuelle Krise hat dann viele die restlichen verbliebenen Unternehmen zur Aufgabe gezwungen. Der Tourismus und die Landwirtschaft sind nun die tragenden wirtschaftlichen Säulen geworden.
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